Gedenken an das Konzentrationslager Wasserturm in Prenzlauer Berg
Kleine Anfrage - KA-1046/IX
Auf dem Wasserturmgelände an der Knaackstraße Ecke Kolmarer Straße befand sich von März bis Juni 1933 ein frühes nationalsozialistisches Konzentrationslager. In der Maschinenhalle des ehemaligen Wasserwerkes wurden nach der Machtübernahme der Nazis politische Gegner aus dem Bezirk Prenzlauer Berg von SA-Angehörigen gefoltert und ermordet. Mit dem Abriss des Maschinenhauses im Juni 1935 wurden alle Spuren des Konzentrationslagers beseitigt. 1950 veranlasste die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes die Aufstellung einer Gedenkwand, die 2005 mit einer kommentierenden Gedenktafel aus Glas ergänzt wurde. Nachdem die Gedenktafel bereits 2011 stark beschädigt und erneuert werden musste, wurde die neue Glastafel im Februar 2024 erneut gezielt zerstört. Seitdem wurde die Gedenktafel nicht wiederaufgestellt.
Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:
- Warum wurde die Gedenktafel nicht erneuert und wieder aufgestellt?
- Wann wird die Gedenktafel das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus wieder ergänzen und an die mörderische Geschichte des Konzentrationslagers auf dem Wasserturmgelände erinnern?
- Hat sich das Bezirksamt für die Finanzierung der neuen Gedenktafel um Förderungen aus Landes- oder Bundesmitteln (z.B. Projektfond der Senatsverwaltung für Kultur zur Förderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte) bemüht? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?
- Hat das Bezirksamt auch die Finanzierung durch Spenden von öffentlich-rechtlichen Anstalten oder Körperschaften (z.B. Spenden der Berliner Sparkasse für gemeinnützige Projekte) geprüft? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?