Arztpraxisinterne Sozialberatung anbieten – erfolgreiche Projekte verstetigen

Drs. IX-0101

Antrag der Linksfraktion


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, das erfolgreiche Modellprojekt der Arztpraxisinternen Sozialberatung aus Lichtenberg auch in Pankow umzusetzen. Dafür sind sowohl die Erfahrungen aus Lichtenberg einzubeziehen als auch eine gemeinsame Strategie mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung zu entwickeln.

Begründung:

Das Projekt aus Lichtenberg ist so erfolgreich erprobt worden, dass es von den Koalitionsparteien auf Landesebene aufgenommen wurde. Dort heißt es:

„Für die Zukunft werden sektorenübergreifende Kooperationen (ambulant, teilstationär, stationär) zwischen den Krankenhäusern, aber auch mit dem niedergelassenen Bereich und anderen Akteuren des Sozial- und Gesundheitswesens, immer bedeutender für die Sicherstellung und Weiterentwicklung der regionalen Gesundheitsversorgung. Die Koalition wird die in den letzten Jahren gewonnenen Erfahrungen aus den bisherigen Projekten niedrigschwelliger Angebote zur multiprofessionellen Gesundheitsversorgung in Gesundheitszentren wie in Neukölln oder Kombi-Praxen mit Sozialberatung in Lichtenberg in ein Landesprogramm für Integrierte Gesundheitszentren überführen und in den Bezirken skalieren.“ (Koalitionsvertrag für Berlin 2021-2026, S. 36. f.)

Besonders in Gegenden in Pankow, in denen die Menschen sowohl auf häufigere Arztbesuche, als auch auf eine barrierefreie Sozialberatung angewiesen sind, wäre dieses Angebot eine echte Verbesserung der Lebensqualität. Statt einer überfordernden Bürokratie braucht es gebündelte Angebote aus einer Hand. Oft überschneiden sich medizinische und soziale Probleme, wenn es z.B. um einen notwendigen Pflegegrad, einen Schwerbehindertenausweis, pflegebedürftige Angehörige oder um Probleme mit der Mietzahlung geht. Oft ist die Praxis der einzige Ort zu dem stark eingeschränkte Menschen noch hingehen. Es braucht Angebote, dort wo die Menschen sie brauchen.