Ein Kontingent an Schutzplätzen für von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern bei allen landeseigenen Neubauprojekten festlegen!

Drs. IX-0442

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD, Linke, Bündnis 90/Die Grünen


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen dafür einzusetzen, dass bei allen landeseigenen Neubauprojekten in Pankow ein Kontingent an Zufluchtswohnungen, auch barrierefreie, für von Gewalt betroffener Frauen und ihren Kindern, festgelegt wird.

SPD-Fraktion Pankow, Ulrike Rosensky, Roland Schröder

Bündnis 90/Die Grünen, BV Tharan, BV Wettig, BV Aru, BV Bond

Linksfraktion, BV Schlüter, BV Wechselberger

Fraktion der FDP: Dr. Enge, BV Milkereit

Begründung:

Der Ausbau von Schutzplätzen für von Gewalt betroffener Frauen und ihren Kindern ist weiterhin notwendig. Im Zuge der Corona Krise stiegen die Hilferufe bei Beratungsstellen, wie der Hilfenumner oder den Frauenzentren. Durch fehlende Plätze wurden häufig Betroffene abgelehnt. Auch Frauen mit mehr als vier Kindern, fanden keinen Schutzraum, da viele der Zufluchtswohnungen zu klein sind und in Frauenhäusern nicht mehr als vier Kinder pro Frau aufgenommen werden dürfen. Derzeit stehen für Frauen und ihren Kindern 422 Schutzplätze in Frauenhäusern zu Verfügung, sowie zusätzlich 30 Schutzplätze an den drei temporären Frauen-Not-Wohnungen und 450 Schutzplätze in Zufluchts- und Zweite-Stufe-Wohnungen. Anfang 2023 wird das achte Frauenhaus mit 40 Schutzplätzen in Betrieb genommen. Wir befinden uns noch immer in der Coronakrise. Zusätzlich steigen Energiekosten und die Kosten zum täglichen Bedarf. Auch die Anzahl der Menschen aus Kriegsgebieten, die bei uns Zuflucht finden, wächst. Es gibt Familien, die nicht wissen, wie sie die nächsten Monate finanzieren sollen. Ängste, Streit und häusliche Gewalt sind so vorprogrammiert und es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Betroffenen steigen wird