Leben und Lernen verbinden – Campusgedanken stärken

Drs. IX-0384

Gemeinsamer Antrag der SPD-Fraktion und der Linksfraktion 


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, an welchen Schulstandorten in Pankow die Einrichtung von Bildungs-Campussen möglich und sinnvoll ist. Hierbei soll insbesondere die umliegende soziale Infrastruktur (Kitas, Jugendeinrichtungen, Schulen unterschiedlichen Schultyps etc.) einbezogen, sowie die verkehrliche Lage der Standorte betrachtet werden.

Über das Ergebnis der Prüfung ist der Ausschuss für Schule und Sport zu unterrichten.

Begründung:

Zusammen aufwachsen und gemeinsam lernen schafft Identifikation und macht Lernorte zu Lebensorten. Die Verbindung von Kitas, Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen an einem Ort – dem Campus – erleichtert Übergänge zwischen den Einrichtungen und verbessert soziale Stabilisierung in den unterschiedlichen Lebensphasen.

Die Idee eines Campus ist es, einen Ort zum Spielen, Lernen, Entspannen und zum Umsetzen von Projekten zu schaffen, um Kindern einen festen räumlichen Bezugspunkt für Ihre Entwicklung zu geben. Zentral für einen Schulcampus ist dabei die Gewährleistung einer durchgehenden Bildungskette von frühkindlicher, schulischer und außerschulischer Bildung. Daher entsteht ein Campus dort, wo Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen unterschiedlicher Schulform (Grund- und Oberschule) sowie Jugendfreizeiteinrichtungen zusammenkommen. Idealerweise wird ein solcher Campus durch Nachbarschaftszentren oder Angebote auch der Erwachsenenbildung ergänzt.

Im Bezirk Pankow gibt es bisher noch keinen Schulcampus. Durch die Stärkung der Campus-Struktur lassen sich aber viele Synergie-Effekte zwischen den Einrichtungen nutzen, gemeinschaftliches Erleben stärken und die Identifikation mit dem Lebens- und Lernort festigen. Darüber hinaus bietet ein Schul-Campus viele Potentiale zur Entwicklung zentraler Orte der Begegnung und des Austauschs.

Allerdings eignet sich nicht jeder Standort dafür, einen Campus zu entwickeln. Zu Beginn einer solchen Entwicklung muss daher zunächst geprüft werden, ob der Standort sich von seiner Ausgangsinfrastruktur sowie räumlich und verkehrlich eignet. Der Prozess zur Etablierung eines Schulcampus, den Schulen und Einrichtungen nur mit einer Perspektive auf einen erfolgreichen Abschluss beschreiten, ist langwierig. Daher ist die Vorabprüfung durch das Bezirksamt unumgänglich.