Umleitungsverkehr der Tram-Linie M1 während der Erneuerung des Ingenieurbauwerks Schönhauer Allee optimieren
Drs. IX-0055
Gemeinsamer Antrag der SPD- und der Linksfraktion
Die BVV möge beschließen:
Dem Bezirksamt wird empfohlen,
die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) als Vorhabenträger für eine Neugestaltung und Erweiterung der Tramknotenpunkte Stahlheimer Str./Wisbyer Str. und Wisbyer Str./Schönhauser Allee zu gewinnen und bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherund Klimaschutz (SenUMVK) darauf hinzuwirken, ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren durchzuführen.
Planfestgestellt werden sollen:
- der Einbau zusätzlicher Bogengleise am Tramknotenpunkt Stahlheimer Str. /Wisbyer Str. in westlicher Richtung,
- alternativ der Einbau einer Weichenanlage in der Wisbyer Straße auf dem Streckenabschnitt zwischen Stahlheimer Straße und Gudvanger Straße
und komplementär hierzu:
- der Einbau zusätzlicher Bogengleise am Tramknotenpunkt Wisbyer Str./Schönhauser Allee in nördlicher Richtung,
- alternativ der Einbau eines Bogengleises am Tramknotenpunkt Wisbyer Str./Schönhauser Allee und einer Weichenanlage in der Schönhauser Allee im Bereich Berliner Straße und Mühlenstraße.
Begründung:
Die Sanierung bzw. der Neubau der Brückenkonstruktion Schönhauser Allee soll nach derzeitigem Stand ab 2024 erfolgen und voraussichtlich mindestens sechs Jahre andauern. Während dieser anspruchsvollen Arbeiten sind umfangreiche, langandauernde und sich immer wieder ändernde Umleitungen bzw. Ersatzverkehre für die Tram-Linie M1 notwendig. Hier drängt sich eine Umleitung der Tram-Linie M1 ab U-Bhf. Eberswalder Straße über Pappelallee – Stahlheimer Straße – Wisbyer Straße und ab der Berliner Allee wieder auf deren Stammstrecke geradezu auf, allerdings fehlen die hierzu erforderlichen Bogengleise an den Tramknotenpunkten Stahlheimer Str./Wisbyer Straße in westlicher Richtung und Wisbyer Str./Schönhauser Allee in nördlicher Richtung.
Mit diesem Streckenverlauf würde nicht nur der gesamte, östlich der Schönhauser Allee gelegene Bereich, während der Bauarbeiten von der Tram-Linie M1 weiterhin bedient werden, es wären auch deutlich weniger Ersatzverkehre erforderlich, umfangreiche Ersatzplanungen mit provisorischen Gleisen, stumpfen Endstellen oder wechselnder Eingleisigkeit während der Bauarbeiten könnten entfallen. Zudem wären nicht nur aufgrund der langandauernden Bauarbeiten die vorgeschlagenen beiden Bogenlösungen im aktuellen Streckenverlauf lohnend, auch nach Abschluss der Bauarbeiten in der Schönhauser Alle würde der BVG ein flexibleres Streckennetz zur Verfügung stehen, um zukünftige Umleitungsverkehre oder neue Linienführungen passgenauer gestalten zu können.
Sofern der Einbau der Bogengleise am Knotenpunkt Stahlheimer Str. zu aufwendig ist, böte sich als Alternativlösung der Einbau einer Weichenanlage in der Wisbyer Str. an, da die auf der Tramlinie M1 eingesetzten Niederflur-Straßenbahnwagen vom Typ Flexity Berlin ohnehin als Zweirichtungswagen ausgelegt sind. Auch am Knotenpunkt Berliner Straße müsste lediglich ein Bogengleis realisiert werden, wenn die Tram-Züge mittels einer Weichenanlage im Bereich des U-Bahnhofs Vinetastraße wieder auf ihr angestammtes Richtungsgleis verschwenkt werden können.
Die Kapazitäten der Stromversorgung im Bereich Pappelallee/Stahlheimer Str. würden zwar stärker belastet, die Maßnahmen wären jedoch nach einer ersten Einschätzung seitens der BVG umsetzbar.