Fraktionsreport 05/2024

Hitzeschutz in Pankow: Lebensqualität auch ohne Klimaanlage!

BV Maximilian Schirmer

Der Klimawandel ist längst bei uns angekommen, und die Hitzewellen der letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass wir uns dringend auf steigende Temperaturen vorbereiten müssen. Besonders in Städten wie Berlin, wo Beton und Asphalt die Wärme speichern, spüren wir die Folgen. Prenzlauer Berg zum Beispiel heizt sich aufgrund seiner dichten Bebauung deutlich stärker auf als die grüneren Gegenden im Bezirk. Diese Entwicklung erfordert entschlossenes Handeln, um die Lebensqualität in Pankow auch in den Sommermonaten zu erhalten.

Hitzeschutz ist eine soziale Frage: Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen ohne Zugang zu Grünflächen oder kühleren Rückzugsorten leben, sind den steigenden Temperaturen schutzloser ausgeliefert. Besonders Ältere, Kinder, Kranke und wohnungslose Menschen leiden unter den extremen Temperaturen. Menschen, die jeden Tag draußen arbeiten, sind eben anders betroffen, als wenn man in einem gekühlten Büro sitzt. Wir sind aber alle zusammen darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die unseren Müll abholen und unsere Straßen ausbessern. Ein effektiver Hitzeschutzplan muss daher die Bedürfnisse dieser besonders gefährdeten Gruppen in den Mittelpunkt stellen und die Stadt für alle runterkühlen, auch ohne Klimaanlage.

Die Linke Pankow fordert deshalb einen umfassenden Hitzeschutzplan für den Bezirk. Dazu gehört der Ausbau von Trinkbrunnen und Abkühlstationen an zentralen Orten, die barrierefrei zugänglich sind. Öffentliche Gebäude wie Bibliotheken, Einkaufszentren und Bahnhöfe sollten während Hitzeperioden als kühle Rückzugsorte genutzt werden können. Auch die Pflege von Grünanlagen und die Entsiegelung von Flächen sind zentrale Maßnahmen, um die Stadt kühl zu halten. Mehr Bäume, begrünte Dächer und Fassaden sorgen für natürlichen Schatten und verbessern das Mikroklima.

Darüber hinaus sind präventive Maßnahmen wichtig: Frühwarnsysteme sollen die Bevölkerung rechtzeitig über bevorstehende Hitzewellen informieren, insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Kranke und Kinder. Sozialarbeitende müssen während Hitzeperioden verstärkt im Einsatz sein, um obdachlose Menschen mit Wasser, Sonnencreme und schützender Kleidung zu versorgen. Aktuell liegt dem Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung zum Beispiel ein Antrag unserer Fraktion vor, der den geplanten Bau von Trinkwasserbrunnen vor Kürzungen des Senats bewahren soll.

Hitzeschutz darf keine Frage des Geldbeutels sein. Deshalb müssen wir öffentliche Investitionen in eine hitzeresistente Infrastruktur vorantreiben, anstatt uns auf private Klimaanlagen zu verlassen. Der Zugang zu Wasser und Kühlzonen muss für alle gewährleistet sein. Nur durch entschlossenes politisches Handeln können wir dafür sorgen, dass Pankow auch in Zukunft für alle lebenswert bleibt.