Welt-Down-Syndrom-Tag

Michael van der Meer
Behindertenpolitik

Vor der 14. ordentlichen Tagung der BVV Pankow von Berlin


Fast alle Menschen haben 46 Chromosomen – 23 von der Mutter und 23 vom Vater. Menschen mit Down-Syndrom haben in der Regel 47 Chromosomen. Bei ihnen ist das 21. Chromosom dreimal vorhanden. Deshalb spricht man auch von Trisomie 21.

Der 21. März – also der heutige Tag – wurde auf Anregung von Erik de Graaf von der European Down Syndrome Association (EDSA) zum Welt-Down-Syndrom-Tag erklärt. Das Datum wurde gewählt, weil der 21. Tag das 21. Chromosom symbolisieren soll und der März als dritter Monat des Jahres für die Verdreifachung des Chromosomenmaterials stehen kann. Mit vielfältigen Aktionsprogrammen wurde er erstmals 2006 begangen, seit 2012 ist der Aktionstag offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Ein junger Mann mit Down-Syndrom wurde am 11. März in Weißensee von einer Gruppe aus sieben Personen überfallen, gewürgt und auf den Kopf geschlagen. Laut Mitteilung der Berliner Polizei überfiel eine Gruppe den 19jährigen gegen 19.45 Uhr auf dem Gehweg an der Berliner Allee Ecke Mahlerstraße. Die Unbekannten raubten schließlich seinen Fotoapparat und flüchteten damit über die Tassostraße in Richtung Charlottenburger Straße. Mit einer Kopfplatzwunde musste der Überfallene in einem Krankenhaus behandelt werden. Das Raubkommissariat nahm die Ermittlungen auf.

Die Bezirkverordnetenvesammlung Pankow von Berlin beschloss am 1. März 2017 mit ihrer Drucksache 112, das Bezirksamt zu ersuchen, in geeigneter Weise und öffentlichkeitswirksamer Art ab dem Jahr 2017 anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages im Bezirk Pankow: erstens auf diesen Tag jedes Jahr hinzuweisen und zweitens anlässlich dieses Tages durch gezielte Aktivitäten im Bezirk zur Akzeptanz und Wertschätzung von Menschen mit Trisomie 21 beizutragen. Darüber hinaus wurde das Bezirksamt ersucht zu prüfen, welche gezielten Bemühungen zu unternehmen sind, die Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Menschen mit Down-Syndrom im Bezirk zu verbessern.

Unserer Kollegin Tina Pfaff ist es zu danken, mit einer Kleinen Anfrage für Aufklärung gesorgt zu haben, was denn das Bezirksamt bisher zur Umsetzung dieses Beschlusses getan hat. Und zuerst einmal war festzustellen: nichts. Dann ist aber mit der Antwort des Bezirksamts vom 12. Februar versprochen worden, dass rechtzeitig mit einer Pressemitteilung auf den Tag und seine Bedeutung aufmerksam gemacht werden soll, in diesem Jahr. Wir haben heute den 21. und »rechtzeitig« wäre es schon gestern nicht mehr gewesen, aber wir haben selbst heute diese Pressemitteilung nicht.

Nun hoffe ich, dass das Bezirksamt seine zweite Ankündigung auf diese Kleine Anfrage wenigstens einhält, uns zur 16. BVV am 6. Juni hier zu seinen Aktivitäten und Maßnahmen zu berichten. Ich glaube, es ist wichtig, nicht nur an diesem Tag heute, sondern an jedem Tag auch Menschen mit Down-Syndrom hier in Pankow zu achten.

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Michael van der Meer