Gleichstellung und Antidiskriminierung
Pankow ist ein vielfältiger und weltoffener Bezirk. Die Beteiligung aller Pankower*innen diverser Hintergründe am öffentlichen Leben und der Politik zu gewährleisten sowie frauen- und queerpolitische Räume zu erhalten bleibt ein wichtiges Themenfeld der Bezirkspolitik, dem sich die Linksfraktion besonders verpflichtet sieht. Um Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit zu erreichen, unterstützen wir die vielfältigen und erfolgreichen Frauenprojekte Pankows. Wir machen uns außerdem dafür stark, dass die Verwaltung vielfältiger wird.
Hier finden Sie alle unsere Anträge und Anfragen, sowie alle Meldungen mit Bezug zu Themen der Gleichstellung, der Antidiskriminierung und der Queerpolitik.
Zentrale Antidiskriminierungsberatung Pankow im Bürgeramt Fröbelstr. 17 einrichten
Ds. VII-0381
Antrag der Linksfraktion
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, eine bürgernahe Antidiskriminierungsberatung im Bürgeramt Pankow Fröbelstr. 17 einzurichten.
Hierfür sollten die jeweiligen Beauftragten des Bezirks für Integration und Migration, für Frauen und Gleichstellung und für Menschen mit Behinderung wöchentlich zu festen Sprechzeiten im Bezirksamt Pankow Fröbelstr. 17 zur Verfügung stehen.
Des Weiteren sollte ein Hinweis auf das Beratungsangebot gut sichtbar in den Bürgerämtern ausgehängt werden.
Ebenso sollte eine Broschüre zu jeweiligen Diskriminierungsthemen, Ansprechpartnern, Sprechzeiten sowie Adresse in deutscher und englischer Sprache erstellt werden.
Ferner sollte dieses Angebot auch im Internet unter Bürgerdienste/Bürgeramt veröffentlicht werden.
Begründung:
Jede(r) BürgerIn wird im Laufe des Lebens mit mindestens einer Art von Diskriminierung in der einen oder anderen Weise konfrontiert.
Spätestens im Alter sind wir alle der Gefahr ausgesetzt aufgrund des Alters diskriminiert zu werden. Laut einer aktuellen Forsa-Studie wurde bereits jeder fünfte aufgrund seines Alters diskriminiert.
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-01/alter-diskrimnierung.
Da sich kaum jemand als klassische(r) NormbürgerIn bezeichnen kann, besteht für alle die Gefahr, früher oder später, direkt oder indirekt, Opfer von Diskriminierung zu werden. Diskriminierung kann nicht getrennt, nach seiner spezifischen Ausprägung, betrachtet werden, denn ihre Basis ist per se Menschenfeindlichkeit. Auf der Internetseite des Berliner Senats wird unter "Was tun bei Diskriminierung? Das Berliner Beratungsnetzwerk Antidiskriminierung" auch auf die bezirkliche Beratung in Pankow verwiesen.
Allerdings fehlt das Angebot auf der Internetseite von Pankow gänzlich. Um den BürgerInnen aber mit Rat und Tat unmittelbar zur Seite zu stehen, ist es notwendig, das bereits existierende Beratungsangebot des Bezirks an einem bürgernahen zentralen Ort repräsentativ mit konkreten Sprechstunden anzubieten.
Einerseits bietet eine zentrale Anlaufstelle für Antidiskriminierung in Pankow, die Möglichkeit für die BürgerInnen, die diese Erfahrung machen mussten, sich umfassend beraten zu lassen, um möglichst schnell wieder handlungsfähig zu sein. Anderseits ermöglicht es dem Bezirksamt, aufgrund einer zu erwartenden höheren Inanspruchnahme des Angebots, einen Überblick über Missstände zu erhalten, um zeitnah zu reagieren. Das Bürgeramt in der Fröbelstr. 17, als meist frequentiertes Bürgeramt, scheint hierfür am besten geeignet zu sein.