Schule und Jugend

Pankow ist ein stetig wachsender Bezirk und Heimat zahlreicher Familien. Bei uns leben – im Berliner Vergleich – die meisten Kinder und Jugendlichen. Die Linksfraktion macht sich für einen familienfreundlichen Bezirk und eine kinderfreundliche Kommune stark. Der Ausbau der Schulen im Bezirk sowie die Sanierung des Schulbestands sind ebenfalls wichtige Themen der Bezirkspolitik. Bei der Schaffung neuer Schulplätze setzen wir auf die Gründung von Gemeinschaftsschulen mit Ganztagsangeboten.

Hier finden Sie alle unsere Anträge und Anfragen, sowie alle Meldungen mit Bezug zu Schule sowie Kinder- und Jugendpolitik.

Geplante Schließung der kommunalen Kinderfreizeiteinrichtung „Fallobst“

BV Maria Bigos

Kleine Anfrage - KA-1043/IX

Im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vom 29.04.2025 berichtete das Bezirksamt über Pläne die kommunale Kinderfreizeiteinrichtung „Fallobst“ (KFE Fallobst) schließen zu wollen. Eine Vorlage zur Beschlussfassung der Bezirksverordnetenversammlung werde erarbeitet. Als Grund wurde ein bestehender Personalmangel genannt, aufgrunddessen die Einrichtung bereits seit 2023 nicht mehr geöffnet habe. Welche Auswirkungen das für die Zielgruppe, den Sozialraum und die Bezirksregion hätte, wurde im Bericht nicht näher benannt. Gleichzeitig wurde darüber informiert, dass die Bornholmer Grundschule, in deren Räumlichkeiten die KFE Fallobst derzeit untergebracht ist, das Angebot fortführe, was im Umkehrschluss darauf schließen lässt, dass der Bedarf an Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit nach wie vor besteht. Unklar ist jedoch, ob der Bedarf durch die Übernahme des Angebots in der Schule fachlich gleichwertig gedeckt werden kann. Genauso ungeklärt ist, welche Maßnahmen das Bezirksamt ergriffen hat, um den Personalmangel zu begegnen und die Schließung abzuwenden.

Deshalb frage ich das Bezirksamt:

  1. Ab wann zeichnete sich der bestehende Personalmangel der KFE Fallobst ab?
  2. Wann wurden welche Maßnahmen durch das Bezirksamt ergriffen, um dem bestehenden Personalmangel in der KFE Fallobst entgegenzuwirken?
  3. Aus welchen Gründen konnte durch die ggf. ergriffenen Maßnahmen der Personalmangel nicht behoben werden?
  4. Hält es das Bezirksamt für ausgeschlossen, dass sich das derzeit fehlende Personal durch dauerhafte Ausschreibungen und Anpassungen in den Rahmenbedingungen doch noch findet?
  5. Bestehen weitere Gründe zur geplanten Schließung der KFE Fallobst abseits des Personalmangels?
  6. Welche finanziellen, strukturellen oder anderweitigen Effekte und Auswirkungen hätte nach Ansicht des Bezirksamtes die vollständige Schließung der KFE Fallobst? Welche finanziellen, strukturellen, personellen und anderweitigen Kapazitäten werden durch eine Schließung der KFE Fallobst frei und wo sollen diese alternativ eingesetzt und hingelenkt werden?
  7. Wie würde sich die vollständige Schließung der KFE Fallobst auf die Kosten-Leistungsrechnung und die Budgetierung auswirken?
  8. Welche laufenden Kosten fallen durch den aktuellen Fortbestand in „vorübergehender“ Schließung für den Bezirk an?
  9. Welche Bedarfe an offener Kinder- und Jugendarbeit bestehen im Sozialraum, in dem die KFE Fallobst verortet ist?
  10. Welche Folgen hätte die Schließung der KFE Fallobst auf den Sozialraum, die Zielgruppe und die Versorgung der dazugehörigen Bezirksregion mit Angeboten der standortgebundenen offenen Kinder- und Jugendarbeit?
  11. Welches pädagogische Angebotsspektrum umfasste die Arbeit der KRE Fallobst? Welche Möglichkeiten und Aktivitäten standen den Kindern dort zur Verfügung?
  12. Wie will das Bezirksamt die bestehenden Bedarfe alternativ decken?
  13. Welchen Versorgungsgrad an Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtugen hat die Bezirksregion, in der die KFE Fallobst liegt?
  14. Wie viele Kinder besuchten die KFE Fallobst seit ihrem Umzug in die Bornholmer Grundschule im Jahr 2002 bis zur ihrer derzeit „vorübergehenden“ Schließung seit 2023? Bitte um absolute Zahlen und aufgeschlüsselt nach Jahren.
  15. Wie viele Fachleistungsstunden erbrachte die KFE Fallobst von 2002 bis 2023 und wie viele Fachleistungsstunden waren gefordert? Bitte um absolute Zahlen in Gegenüberstellung von „Ist“ zu „Soll“ und aufgeschlüsselt nach Jahren.
  16. Wie viele Schüler.innen nehmen das derzeit durch die Schule bereitgestellte, fortgeführte Angebot wahr?
  17. Inwieweit hat die Schule das fehlende Angebot ausgeglichen? Wird das Angebot der KFE Fallobst durch die Schule konzeptionell, strukturell, räumlich, personell und finanziell unverändert fortgesetzt? Wenn ja, wie ist es fachlich möglich ein Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen des schulischen Bildungsauftrages fortzuführen und wer trägt die Kosten? Wenn nein, wie wurde das Angebot angepasst und wird die Schule das von ihr fortgeführte Angebot sozialräumlich öffnen?
  18. Bestanden seit Umzug der KFE Fallobst in die Räume der Bornholmer Grundschule Pläne zur weiteren sozialräumlichen Öffnung des Angebotes, abseits des Projektes „Kiezdetektive“ und der Kooperation mit der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg? Wenn ja, bitte um Nennung der Eckpunkte etwaiger Konzepte und geplanter wie umgesetzter Maßnahmen. Wenn nein, bitte um Begründung warum keine Pläne zur weiteren sozialräumlichen Öffnung bestanden.
  19. In welchen weiteren Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowohl in kommunaler als auch freier Trägerschaft bestehen derzeit ähnliche Personalengpässe bzw. ein Personalmangel, der ggf. zu einer Einstellung des Betriebes führen könnte, wenn er nicht zeitnah behoben wird?
  20. Welche Maßnahmen hat, plant und ergreift das Bezirksamt zur Verbesserung der Personalfindung und Personalbindung, insbesondere im vom Fachkräftemangel besonders betroffenen Bereich der pädagogischen Handlungsfelder?

 

Antwort des Bezirksamts