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auf den Internet-Seiten der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Pankow! Wir freuen uns über Ihr Interesse und hoffen, dass Sie finden, was Sie suchen. Sollte das nicht so sein, scheuen Sie sich nicht, uns direkt zu kontaktieren!
Maria Bigos und Maximilian Schirmer
Fraktionsvorsitzende
Aktuelles
Fachbereich für behinderte Kinder und Jugendliche am Limit – Bezirksamt ignoriert dringenden Handlungsbedarf und verschleppt Lösung
Der Teilhabefachbereich Jugend in Pankow steht kurz vor dem Kollaps. Trotz anhaltender Rügen und eines einstimmigen Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) weigert sich das Bezirksamt weiterhin, einen Antrag auf die Anmietung dringend benötigter, barrierefreier Räume zu stellen. Die Arbeitsbedingungen sind unzumutbar, die Folgen für behinderte Kinder und Jugendliche gravierend.
Der Teilhabefachbereich Jugend begleitet und berät behinderte Kinder und Jugendliche zu ihren Ansprüchen auf Leistungen der Eingliederungshilfe. Von Lerntherapien bei Lese-Rechtschreib-Schwäche bis hin zu Unterstützung für schwerstbehinderte Kinder und die Betreuung sogenannter Systemsprenger deckt der Fachbereich ein breites Spektrum ab. Doch die Bearbeitung dieser komplexen Fälle wird durch schlechte Arbeitsbedingungen massiv erschwert.
Unhaltbare Arbeitsbedingungen im Teilhabefachbereich
Die gesetzlichen Vorgaben verlangen eine räumliche Nähe zu anderen relevanten Fachdiensten – eine Voraussetzung, die in Pankow nicht erfüllt wird. Aufgrund mangelnder Raumkapazitäten musste die Arbeitsgruppe "Erweiterter Förderbedarf" ins Rathaus Weißensee ausgelagert werden. Dies führt zu Informationsverlusten, verzögerten Antragsbearbeitungen und einer unzureichenden Aktenlagerung, die sowohl den Brand- als auch den Arbeitsschutz gefährden.
Maria Bigos, Vorsitzende und kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, warnt:
"Auf einen Mitarbeitenden kommen bis zu 140 hochkomplexe Fälle – in der Regel sollten es nicht mehr als 60 sein. Pankow hat die höchste durchschnittliche Fallbelastung unter allen Berliner Bezirken. Der Krankenstand und die Fluktuation sind hoch. Neu- und Nachbesetzungen werden durch unzureichende und zu wenige Räume gehindert. Eine fachlich angemessene und kostenverträgliche Fallbearbeitung ist unter diesen Bedingungen nicht möglich."
Die Büroräume sind zu eng für Rollstuhlfahrer, der Wartebereich ist unzureichend und es fehlen barrierefreie Toiletten. Praxispartner haben eindrücklich auf die Folgen hingewiesen. Das dazugehörige Schreiben liegt dem Bezirksamt vor, wird aber ignoriert.
"Die Raumsituation habe in Einzelfällen dazu geführt, dass schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche pflegerisch auf dem Boden der Büroräume versorgt werden mussten oder gar nicht versorgt werden konnten. Das ist demütigend für die Kinder und Jugendlichen und beschämend für Pankow,"
kritisiert Bigos.
Bezirksamt missachtet BVV-Beschluss
Bereits vor fünf Jahren meldete der Bereich zunehmende Schwierigkeiten aufgrund von Personalmangel und unzureichenden Arbeitsbedingungen. Vor zwei Jahren beschloss die BVV auf Initiative der Linksfraktion einstimmig, die Anmietung geeigneter Räume zu beantragen – doch das Bezirksamt verweigert die Umsetzung.
"Obwohl der Senat seine Zustimmung signalisiert hat, wurde bis heute kein Antrag gestellt,"
bemängelt Bigos.
"Stattdessen will das Bezirksamt den Fachbereich auf noch mehr Standorte verteilen und gleichzeitig die Mitarbeitenden ins Home Office zwingen, obwohl viele der sensiblen Daten nicht digitalisiert vorliegen. Zugleich verweigert man den Mitarbeitenden die notwendigen Laptops und Diensthandys. Die Situation war bereits unverständlich, jetzt wird sie absurd."
Rechtliche Konsequenzen drohen
Die Missstände haben gravierende Folgen: Im März 2025 sind rund 600 Neuanträge unbearbeitet, während für die Antragsbearbeitung enge gesetzliche Fristen gelten. Bigos warnt:
"Zu lange Bearbeitungszeiten können zu Gerichtsverfahren führen. Untätigkeitsklagen würden nicht nur weitere Kosten verursachen, sondern den Fachbereich völlig handlungsunfähig machen."
Stadtrat Pasternack handelt nicht – Bezirksbürgermeisterin Koch muss eingreifen
Bigos fordert ein sofortiges Eingreifen:
"Der Pankower Teilhabefachbereich Jugend galt einst als Best-Practice-Beispiel – jetzt droht er zum Worst-Case-Szenario zu werden. Ohne geeignete Räumlichkeiten könnten die Leistungserbringer der Eingliederungshilfe die Zusammenarbeit einstellen, was katastrophale Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen hätte."
Abschließend appelliert Bigos an Bezirksbürgermeisterin Dr. Koch:
"Im Wahlkampf versprach sie, die Arbeitsbedingungen in der Verwaltung zu verbessern. Jetzt ist es Zeit zu handeln: Die Anmietung barrierefreier Räume für den Teilhabefachbereich muss Chefinnensache werden."