Die Lage ist noch unübersichtlich, aber für die Zukunft des Jugendclubs »OC23« bedrohlich. Es geht wieder einmal um Lärmschutzauflagen, die eine bestehende Einrichtung bedrohen. Das vom Stadtrat der Grünen, Vollrad Kuhn, verantwortete Stadtentwicklungsamt hat das für Lärm zuständige Umweltamt (Stadtrat Krüger der AfD) offenbar beauftragt, neue Lärmschutzauflagen für den Betrieb der Jugendfreizeiteinrichtung in der Langhansstraße zu erlassen - oder das Umweltamt ist eigenständig und ohne erkennbaren Anlass tätig geworden. Egal aus welchem Grund: Mit den erlassenen Beschränkungen dürften Kinder und Jugendliche keine Musik mehr machen und ein Lachen wäre wohl schon »unzumutbar«.
Dazu erklärt Paul Schlüter, jugendpolitischer Sprecher der Linksfraktion Pankow: »Verschiedene Ämter des Bezirksamtes Pankow haben die Beantwortung unserer Fragen zu diesem Vorgang auf die Wochen nach der Wahl verzögert. Es steht die Befürchtung im Raum, dass die Jugendfreizeitstätte mit neuen Lärmschutzauflagen nicht mehr ihre Angebote erbringen kann. Wir erwarten vom Bezirksamt, dass es die bestehende Einrichtung schützt und nicht Auflagen erlässt, die die Existenz des Jugendclubs gefährden.«
Matthias Zarbock, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, betont: »Dass der Jugendclub seine wichtige Arbeit für den Kiez weiterhin leisten kann, muss höchste Priorität für die Arbeit des Bezirksamtes haben. Offenbar gab es in diesem Fall weder eine Suche nach Lösungen noch eine besondere Sensibilität für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Ob ein Verkauf des einen Nachbarhauses oder die heranrückende Bebauung auf dem anderen Nachbargrundstück: Auflagen zum Lärmschutz können nicht einseitig zu Lasten der Jugendarbeit ergehen.«
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