Linksfraktion Pankow
Bericht 30. Tagung der BVV Pankow am 2. April 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

am vergangenen Mittwoch, den 2. April 2025, trat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow zu ihrer 30. Tagung in dieser Wahlperiode zusammen. Die Tagesordnung diesmal ungewohnt kurz und wurde entsprechend am selbigen Abend abgearbeitet. 

Anders als die Sitzung zuvor, war diese sehr gut besucht. Ihrem lautstarken Applaus nach zu urteilen, waren die meisten Besucher*innen offenbar Anwohner*innen des Wischbergewegs in Heinersdorf, die anlässlich der abschließenden Verhandlung einer CDU-Drucksache zum dortigen Durchgangsverkehr gekommen waren. Die Linksfraktion stimmte zusammen mit Grünen und SPD gegen die von der CDU angeregte Aufweichung der beschlossenen Verkehrsberuhigung des Wischbergewegs, womit die Drucksache in der BVV unter Applaus scheiterte.

Die 30. Tagung war eine vergleichsweise geschäftsmäßige Sitzung mit wenigen Drucksachen, jedoch vielen Vorlagen zur Kenntnisnahme (VzK), einige davon durchaus strittig. Die Tendenz des Bezirksamts, eigenwillige "Abschlussberichte" zu offensichtlich unerledigten Drucksachen vorzulegen, wurde bereits mehrfach von unserer Fraktion kritisiert. Bisher waren den VzK in unserem Newsletter keine eigene Kategorie gewidmet, wir werden das jedoch im Auge behalten und im Zweifelsfall in Zukunft auch darüber berichten.

Die BVV tagt das nächste Mal erst nach den Osterferien, am 21. Mai 2025. Bis dahin wünscht wie immer viel Spaß beim Lesen

Ihre Newsletter-Redaktion

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Auftakt der 30. Tagung
  2. Angenommene Anträge der Linksfraktion
  3. In Ausschüsse überwiesene Anträge der Linksfraktion
  4. Anträge der Linksfraktion nach Beratungen in Ausschüssen
  5. Drucksachen aktuell
  6. Termine
 

Auftakt der 30. Tagung

 

Bericht über die Pankower Delegationsreise in die Partnerstadt Ashkelon

 

Wir berichteten zur letzten Sitzung schon, dass Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch (Bündnis 90/Die Grünen) nicht, wie von vielen Bezirksverordneten erwartet, von der im Februar stattgefundenen Reise der Pankower Delegation aus Vertreter*innen des Bezirksamts und der BVV in die Partnerstadt Ashkelon in Israel berichtete. Dieses unverständliche Versäumnis hatte für Unmut bei mehreren demokratischen Fraktionen geführt. Linke, CDU und SPD beriefen daher gemeinsam eine Aktuelle Stunde zu Beginn der 30. Tagung ein, in deren Rahmen die Delegationsteilnehmer*innen aus den Fraktionen in ihren Wortbeiträgen den Bericht selbst nachlieferten. Angesichts dessen ließ es sich die Bezirksbürgermeisterin nicht nehmen, dazu selbst auch nochmal zu berichten. Dabei erwähnte sie ihr früheres Versäumnis allerdings mit keinem Wort.

Alles in allem ergab sich aus den Berichten der Bezirksverordneten und der Bezirksbürgermeisterin ein eindrucksvolles Bild einer Reise in ein Kriegsgebiet, die ihre Spuren bei den Bezirksverordneten hinterließ. Im Schatten des anhaltenden Konflikts und der besonderen deutschen Verantwortung gegenüber Israel und jüdischem Leben weltweit, lernten die Delegierten aber auch vieles über Meerwasserentsalzung und die beachtlichen Integrationsanstrengungen Ashkelons, einer stetig wachsenden Stadt mit vielen Einwander*innen. Lobende Worte fanden alle für die Gastfreundschaft der Ashkeloner*innen.

Der Bericht unserer Fraktionsmitglieder Fred Bordfeld und Oskar Lederer, die Teil der Delegation waren, erschien im letzten Fraktionsreport. Nachlesen kann man ihn hier.

 
 

Angenommene Anträge der Linksfraktion

 

Mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen in der Wilhelmsruher Hauptstraße

 

Bereits 2013 ersuchte die BVV Pankow nach einem Antrag von SPD- und Linksfraktion (Drucksache VII-0275) das Bezirksamt um die Prüfung einer Ampel an der Kreuzung Lessingstraße/Hauptstraße in Wilhelmsruh. Die Kreuzung ist Teil eines Schulwegs. Die zuständige Arbeitsgemeinschaft Fußgängerüberweg (AG-FGÜ) der Senatsverwaltung verwarf dann 2017 aber eine Querungserleichterung an dieser Stelle, da die Verkehrsbelastung den Bau eines Fußgängerüberwegs nur mit einer Mittelinsel zulassen würde, dieser wäre aber aufgrund des Straßenquerschnitts nur mit einem erheblichen Straßenumbau zu realisieren.

Das Problem besteht an dieser Stelle weiterhin, die Verkehrsbelastung ist eher noch angewachsen. Da ein Fußgängerüberweg an dieser Stelle nur schwerlich zu realisieren ist, sollte erneut die Errichtung einer Ampel durch die Senatsverwaltung geprüft werden. Da außerdem nun bereits acht Jahre seit der letzten Prüfung vergangen sind, kann es nicht schaden, dass der Bezirk erneut an die Senatsverwaltung herantritt und auf das Problem aufmerksam macht. Die Linksfraktion beantragte daher zusammen mit SPD und Grünen in der Sitzung am 2. April, dass das Bezirksamt sich erneut an die zuständige Senatsverwaltung wenden und eine sichere Querungsmöglichkeit durch eine Ampel oder einen anderen Fußgängerüberweg an der Kreuzung Lessingstraße/Hauptstraße in Wilhelmsruh einfordern soll.

Die BVV nahm den Antrag mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der AfD an.

 
 

In Ausschüsse überwiesene Anträge der Linksfraktion

 

Richtlinien zum Umgang mit Systemen künstlicher Intelligenz erarbeiten

 

Künstliche Intelligenz erfährt zurzeit einen enormen Aufschwung und wird viel diskutiert. In der breiteren Bevölkerung sind KI-basierte Systeme insbesondere durch Large Language Models (LLM) wie ChatGPT angekommen und im Alltag etabliert. KI-basierte Technologien versprechen Entlastung und Effizienzsteigerung, entsprechend kommen sie vereinzelt bereits in der Verwaltung zum Einsatz, vielerorts wird ihr Einsatz erwogen.

Es ist daher höchste Zeit, dass für die bezirkliche Verwaltung verbindliche Richtlinien für den Einsatz KI-gestützter Systeme entwickelt und die Mitarbeitenden über Risiken aufgeklärt werden. Ein Leitfaden explizit zum Einsatz von LLM in Kommunalverwaltungen wurde durch VITAKO (Bundesarbeitsgemeinschaft von IT-Dienstleistern) und die KGSt (Verband für kommunales Management) bereits veröffentlicht. Bindend ist diese Leitlinie allerdings nicht und sie gibt auch nur einen groben Orientierungsrahmen, wenngleich sie explizit die Qualifizierung von Mitarbeitenden in der Kommunalverwaltung empfiehlt. Auch ethische Gesichtspunkte wie der hohe Ressourcenverbrauch durch KI-Systeme sollten miteinbezogen werden.

In der Sitzung am 2. April beantragte unsere Fraktion daher, dass das Bezirksamt mit der Erarbeitung von Richtlinien zum KI-Einsatz in der Pankower Verwaltung beginnen und sich auf die Schulung von Mitarbeitenden vorbereiten soll. Die BVV überwies den Antrag zur weiteren Beratung in die Ausschüsse für Finanzen, Personal, Immobilien und Verwaltungsmodernisierung und für Kinder- und Jugendhilfe.

 
 

Anträge der Linksfraktion nach Beratungen in Ausschüssen

 

Parkordnung Talstraße

 

Die Talstraße zwischen Thulestraße und Wisbyer Straße dient zahlreichen Autofahrer*innen als Umgehungsstraße. Abgesehen von der Luft- und der Lärmbelastung, die so ins Wohngebiet um die Talstraße getragen wird, überschreitet dieser Durchgangsverkehr regelmäßig die dort vorhandene Geschwindigkeitsbegrenzung (30 km/h). Damit ist die Verkehrssicherheit von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in starkem Maße gefährdet. Zur Minderung der Geschwindigkeit des durchgehenden Verkehrs ist eine Änderung der Parkordnung in der Talstraße das mildeste Mittel. Sie ist bereits in unmittelbarer Nähe in der Heinersdorfer Straße zur Lösung vergleichbarer Probleme angewandt worden. Bei der Änderung der Parkordnung soll kein Parkplatz verloren gehen; insgesamt ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Stellplätze geringfügig steigt.

In der BVV-Sitzung im März beantragte unsere Fraktion daher eine entsprechende Änderung der Parkordnung vom bisherigen Längsparken zu zwischen den Straßenseiten abschnittsweise alternierendem Querparken. Nach Beratung im Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung fand der Antrag nun eine Mehrheit in der BVV.

 
 

Drucksachen aktuell

 
 

Termine

 

Kiezversammlung Pankow bleibt #unkürzbar
30. April 2025, 17:00 Uhr

 

Was bedeuten die Kürzungen des Berliner Senats für Pankow? mehr

 

Fraktionssitzung A
5. Mai 2025, 18:00 Uhr

 

Sitzung (A) der Linksfraktion in der BVV Pankow mehr

 

Fraktionssitzung B
12. Mai 2025, 18:00 Uhr

 

Sitzung (B) der Linksfraktion in der BVV Pankow mehr

 

 
 

Impressum

Linksfraktion Pankow
Bezirksamt Fröbelstraße 17
10405 Berlin
Telefon: (030) 42 02 08 73
Fax: (030) 42 02 08 74
kontakt@linksfraktion-pankow.de

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, können Sie sich hier austragen: Newsletter abbestellen