Linksfraktion Pankow
Bericht 26. Tagung der BVV Pankow am 13. November 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

Als die Bezirksverordneten am 13. November zur 26. Tagung zusammenkamen, lagen die beiden großen Erdbeben, die das politische Deutschland erschüttert hatten – die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und der Bruch der Ampelkoalition im Bund – erst eine Woche zurück. Inzwischen ist klar: Schon sehr bald, am 23. Februar 2025, wählt Deutschland seinen Bundestag neu.

Einen ersten, zarten Vorgeschmack auf den Winterwahlkampf gab es an diesem Abend in der BVV. Es wurden ungewohnt viele Debatten angemeldet, wodurch die Tagesordnung kaum zu schaffen war. Um drei Anträge konnte gestritten werden und das nicht zu knapp – insbesondere zum Mauerpark.

Weiter kamen die Bezirksverordneten aber nicht und die Agenda wurde dementsprechend nicht abgearbeitet. Die BVV wird daher am 27. November zu einer Fortsetzungssitzung zusammenkommen. Unsere aktuellen Anträge zur Zweckentfremdung von Wohnraum sowie zum Finanzierungsmodell der Hilfen zur Erziehung werden erst dann behandelt. Wir werden berichten.

Dieser Newsletter erscheint krankheitsbedingt etwas verspätet. Diese Woche ist außerdem die neue Ausgabe des Fraktionsreports erschienen, den man hier lesen kann.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihre Newsletter-Redaktion

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. In der Debatte
  2. Anträge der Linksfraktion nach Beratungen in Ausschüssen
  3. Drucksachen aktuell
  4. Termine
 

In der Debatte

 

Neue Parkordnung Mauerpark

 

Die Parkordnung des Mauerparks wurde erneut debattiert. Zahlreich erschienen erneut diejenigen Bürger*innen und Beteiligte – Straßenmusiker*innen, Graffiti-Künstler*innen u.v.m. –, die den Park zu dem machen, was er ist, um ihren Unmut über die Pläne des Bezirksamts kundzutun.

Wir erinnern uns: Stadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) hatte im September einen „Arbeitsentwurf“ für eine neue Parkordnung vorgelegt. Dieser wird jedoch aus Sicht unserer Fraktion und der Bürgerinitiative Freunde des Mauerparks e.V. dem besonderen Charakter des Parks nicht gerecht. Er strotzt nur so vor Restriktionen, unter anderem für Straßenmusik, Grillen und Graffiti. Alles, was den Park zu dem macht, was er ist, wird faktisch untersagt. Damit wendet sich der „Arbeitsentwurf“ auch gegen die Beschlusslage der BVV, das jede zukünftige Parkordnung den einzigartigen Charakter des Parks als kreativen Kultur- und Freiraum beachten muss.

Einem Antrag von Linken und SPD, der fordert, die Beschlusslage und die Interessen der Akteur*innen im Mauerpark zu berücksichtigen und jede künftige Parkordnung der BVV zur Zustimmung vorzulegen, wollte Grün-Schwarz-Gelb jedoch nicht zustimmen. Stattdessen wurde ein Grüner Änderungsantrag verabschiedet, der die Bedingung der Zustimmung der BVV rausstrich und beerdigte. Erfolgreich hat die Jamaika-Zählgemeinschaft nach dem Haushalt – siehe unsere Berichterstattung dazu – also auch den Mauerpark in das Reich der Hinterzimmer verschoben.

 

Mauerpark geht an Grün Berlin GmbH – ohne Einsicht der BVV

 

Im Anschluss nickten Grüne, CDU und FDP auch noch den Vertragsschluss mit Grün Berlin GmbH zur Parkpflege ab, anstatt die zuständige Stadträtin für ihre Kompetenzüberschreitung und die Missachtung der Rechte der BVV zur Verantwortung zu ziehen. Stadträtin Anders-Granitzki beantragte im Vorfeld der Sitzung einen dazugehörigen Antrag von Linksfraktion und SPD von der Tagesordnung zu nehmen, der die Beteiligung der BVV an dieser weitreichenden Entscheidung einforderte. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen mit der Grün Berlin GmbH zum Trotz ging die Stadträtin für den Bezirk Verpflichtungen ein, der nicht nur diesen, sondern auch kommende Haushalte betreffen wird. Die BVV als Haushaltssouverän wurde erneut ignoriert.

 

Hinterlandmauer bleibt für Graffitikunst offen

 

Ein Erfolg in Bezug Mauerpark war jedoch zu verzeichnen: Die Bezirksverordneten stimmten mehrheitlich für einen Antrag unserer Fraktion, der das Bezirksamt auffordert, sich bei der Grün Berlin GmbH dafür einzusetzen, dass die Hinterlandmauer im Mauerpark auch während der anstehenden Sanierungsarbeiten weiterhin für Graffitikunst zugänglich bleibt.

Im September hatte die BVV den Antrag an den Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur überwiesen, der den Verordneten den Beschluss empfahl.

Die Hinterlandmauer ist ein bedeutender Ort der urbanen Kunst und kulturellen Identität des Bezirks, deren Sperrung die künstlerische Entfaltung und die kulturelle Vielfalt im öffentlichen Raum beeinträchtigen würde. 

 

Ersatzneubau für das MAXIM

 

Einen Nachhall fand die Haushaltsdebatte auch durch den Antrag unserer Fraktion für den seit vier Jahrzehnten geplanten Ersatzneubau für die kommunale Jugendfreizeiteinrichtung MAXIM in Weißensee. Wir berichteten bereits anlässlich der Sondersitzung Haushalt am 17. Oktober ausführlich zum Thema.

Das Bezirksamt will den Bau nun doch beginnen, plant aber nach wie vor seine Verschiebung. Dadurch werden Gelder frei, die zum Ausgleich eines Teils der Kürzungen in Jugend und Soziales genutzt wurden – ein riskanter Taschenspielertrick, der einen Rattenschwanz nach sich ziehen könnte.

Im Nachgang zur BVV gab es hier noch weitere Entwicklungen: Nach langer Hängepartie und anhaltenden politischen Drucks vor allem unserer Fraktion wurde bekannt, dass der Senat zugestimmt hat, den Fehlbetrag für den Ersatzneubau des MAXIM aus den Ausgleichsmitteln für das Sanierungsgebiet Langhansstraße zu entnehmen. Ein Erfolg, der natürlich neue Fragen aufwirft, denn diese Sanierungsgelder waren natürlich für andere Zwecke bestimmt.

Das Thema ist noch nicht abgeschlossen. Wir werden weiter an der Sache dran bleiben und für den Erhalt des MAXIM kämpfen.

 
 

Anträge der Linksfraktion nach Beratungen in Ausschüssen

 

ÖPNV-Erschließung des Neuen Stadtquartiers "Alte Schäferei"

 

In der BVV-Sitzung am 3. Juli hatte unsere Fraktion gleich drei Anträge zur besseren Erschließung des geplanten Neuen Stadtquartiers (NSQ) "Alte Schäferei" durch den öffentlichen Nahverkehr eingebracht. Für uns ist klar, dass die Alte Schäferei kein in der umliegenden Stadtlandschaft isoliertes Quartier bleiben darf. Die bisherigen Planungen reichen für eine umfassende Erschließung nicht aus. Alle Anträge wurden im Juli von den Bezirksverordneten an den Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung überwiesen.

Zwei davon lagen am 13. November der BVV als Beschlussempfehlung des Ausschusses erneut vor: Die Bus-Erschließung des NSQ und der Antrag für einen Nahverkehrsknoten Elisabethaue der Straßenbahnlinien M1 und 50. Nur der Nahverkehrsknoten fand jedoch eine Mehrheit in der BVV. 

Der Stadtrand Berlins wächst nirgendswo stärker als in Pankow. Für uns ist klar, dass verhindert werden muss, dass die neuen Stadtgebiete zu reinen Autopendlergemeinschaften werden. Die ausreichende Erschließung des wachsenden Stadtrandes durch ÖPNV bleibt eine dauerhafte Aufgabe der Politik im Bezirk.

 

Gelder für neue Trinkwasserbrunnen in Pankow

 

Im September überwies die BVV einen Antrag unserer Fraktion in den Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung, der das Bezirksamt auffordert, sich beim Land Berlin dafür einzusetzen, dass der Bau neuer Trinkwasserbrunnen weiter finanziert wird und nicht – wie zuletzt angekündigt – den Kürzungen des Senats zum Opfer fällt. Der Ausschuss empfahl der BVV den Beschluss der Drucksache, die Bezirksverordneten kamen dieser Empfehlung am 13. November nach.

Die Brunnen sollen als wichtige Maßnahme des Hitzeschutzes den Zugang zu kostenlosem Trinkwasser gewährleisten und die gesundheitlichen Folgen der Hitzewellen, von denen besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Obdachlose betroffen sind, abmildern.

 
 

Drucksachen aktuell

 
 

Termine

 

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