Schulessen in den Zeiten der Pandemie

Kleine Anfrage: KA-0964/VIII

BV Dr. Jaana Stiller, Linksfraktion

Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:

  1. Werden die Kinder, die sich in der Notbetreuung an Pankower Schulen befinden, durch die vertraglich gebundenen Caterer mit Schulmittagessen versorgt? Wenn ja, von welchen Verpflegungsanbietern?
    Wenn nein – welche Caterer bieten diese Leistungen nicht an?
  2. Wenn das Mittagsessen angeboten werden kann, ist es dann warm oder kalt und an wie vielen Tagen pro Woche erfolgt die Versorgung? (Tabelle)
  3. Welche Verpflegungsanbieter liefern das kostenlose Mittagessen für die saLzH-Kinder nach Hause ? Wie oft pro Woche erfolgt dies?
  4. Welche Schwierigkeiten sind dem Bezirksamt Pankow bzgl. der Versorgung von Schulkindern mit Mittagessen bekannt und welche Maßnahmen werden dagegen ergriffen?
  5. Werden alternative Wege zur Versorgung von Schulkindern mit Mittagsessen in Pankow geprüft und ergriffen? Wenn ja, welche?

Antwort des Bezirksamts

Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit

Zu 1.:

Ja, in der Notbetreuung wird die Versorgung mit Mittagessen sichergestellt. Die Versorgung erfolgt dabei durch die vertraglich gebundenen Caterer gesichert. Die Verträge mit den Caterern laufen uneingeschränkt weiter. Zur Planungssicherheit für die Caterer werden aktuell, wie auch schon in der 1. Welle, mindestens 50 Essensportionen unabhängig von den tatsächlich gelieferten Portionen abgerechnet.

Zu 2.:

Es werden täglich von Montag bis Freitag jeweils, wie vertraglich vereinbart, eine warme Mahlzeit angeboten (siehe Frage 1).

Zu 3.:

Eine Lieferung von Mittagessen nach Hause erfolgt derzeit nicht. Grundsätzlich ist dazu anzumerken, dass Schulmittagessen regelhaft nicht sofort verzehrfertig geliefert wird. Beim sogenannten Cook-and-Chill-Verfahren für die Gemeinschaftsverpflegung werden die warmen Speisenkomponenten auf herkömmliche Weise zubereitet und gegart, dann aber auf eine Temperatur von unter 4 °C gekühlt. Die gekühlte Speise kann bei ununterbrochener Kühlkette bis zu vier Tage ohne Qualitätsverlust gelagert werden. Sie wird erst unmittelbar vor der Ausgabe in der Ausgabeküche vor Ort in der Schule wieder auf Verzehrtemperatur erwärmt (Regenerierung). Damit wird u. a. auch die hygienische Sicherheit nach den Vorgaben des 1998 in Kraft getretenen HACCP-Konzepts (Hazard Analysis of Critical Control Point) gewährleistet. Bei Lieferung nach Hause müsste die lebensmittelhygienisch einwandfreie Regenerierung gewährleistet sein. Das Bezirksamt hat hierzu auch bereits die bezirkliche Lebens-mittelaufsicht sowie die Qualitätskontrollstelle Schulmittagessen um eine Einschätzung gebeten. Eine dezentrale Lieferung wird aus lebensmittelhygienischen Aspekten kritisch gesehen. Darüber hinaus wäre die dezentrale Lieferung mit voraussichtlich zusätzlichen Kosten verbunden.

Ebenfalls wurde auch die Abgabe des Schulmittagessens vor Ort geprüft. Die geltenden Vorgaben der SARS-CoV2-Eindämmungsmaßnahmenschutzverordnung sehen allerdings nur einen eingeschränkte Anzahl von Schüler*innen (Notbetreuung, Abschlussklassen) an den Schulen vor. Auch die Abgabe »to go« wäre mit zusätzlichen Kontakten verbunden. Auch hier wäre mit Mehrkosten durch eine lebensmittelhygienisch einwandfreie Abgabe (z.B. Assietten) zu rechnen. Zu den Fragen zum Schulmittagessen hat sich das Bezirksamt gemeinsam mit den anderen Bezirken auch nochmal an die Senatsverwaltung SenBJF gewandt.

Zu 4.:

Aktuell sind dem Bezirksamt keine Probleme bei der Versorgung mit Schulmittagessen bekannt. Die zuständige Senatsverwaltung SenBJF hat im Januar die Schulen zur Thematik angeschrieben. Bei Problemen sollen die Schulen die bezirklichen Schul- und Sportämter kontaktieren, um im Einzelfall bei Problemen hier Lösungen zu finden. In Pankow gab es hierzu keine Meldungen bzw. Anfragen seitens der Schulen. Wie auch schon in der 1. Welle würde das Bezirksamt im Einzelfall hier nach Rücksprache mit den Schulen und Caterern auch Lösungen finden.

Zu 5.:

Wie unter Frage 3 und 4 dargestellt, hat das Bezirksamt bereits verschiedene Vorschläge geprüft. In Einzelfällen wird bei Bedarf eine konstruktive Lösung gefunden werden. Derzeit ist die Versorgung in der Notbetreuung gesichert.

Dr. Torsten Kühne
Bezirksstadtrat