Tram nach Blankenburg?

BV Wolfram Kempe

Ich gebe zu: Auf den Verkehrsteil des neuen Koalitionsvertrages habe ich mit einer gewissen Spannung gewartet. Und dann doch nur vollmundige Versprechungen, nichtvorhandenes Geld auszugeben und von Anderen erwarten, dass sie die Arbeit machen. So kennen wir CDU und SPD, wenn sie gemeinsam Stadtregierung spielen.

Beim Straßenbahnausbau, für den wir in Pankow in den letzten 20 Jahren ambitionierte Pläne gerade für den Norden des Bezirkes entworfen haben, soll wieder „geprüft“ werden. Obwohl gerade wegen unzähliger „Prüfungen“, die bereits stattfanden, nichts voran geht. Die kryptische Vertragsformulierung zur M2-Verlängerung legt sogar die Aufgabe des Projektes nahe. Inzwischen heißt es aber aus Kreisen der Verhandler, gemeint wäre nur der letzte Planungsabschnitt, der nach dem Willen des alten Senates quer durch die Anlage Blankenburg führen sollte. Darüber lagen auch wir seit Jahren mit der Verkehrsverwaltung im Klich. Käme es hier zu einer Lösung im Sine des Bezirkes, wäre das ein echter Fortschritt.

Froh kann man nur über zwei Dinge sein: Keine der von uns entworfenen Straßenbahntrassen wurde direkt verworfen. Und die Spange von Pankow über Heinersdorf nach Weißensee hat den Raum des Politischen schon verlassen; hier ist die BVG bereits mit den Ausführungsplanungen beauftragt, so dass hier 2030 tatsächlich Straßenbahnen fahren könnten.

Erschienen in extraDrei, Ausgabe 03/2023