Kürzungen der Jugendberufshilfe

7. Tagung der BVV

Ds. V-204/02

Dringlichkeitsantrag
der Fraktion der PDS


Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Das Bezirksamt wird beauftragt, sich gegenüber dem Arbeitsamt Berlin-Nord und dem Senat umgehend dafür einzusetzen, daß die Förderung der derzeit durch das Jugendsofortprogramm (JUSOPRO) finanzierten Projekte erhalten bleibt.
     
  2. Das Bezirksamt wird beauftragt, Möglichkeiten zu prüfen, die zur Verstetigung dieser Angebote im Bezirk führen.
Begründung:

Im Rahmen des Programms JUSOPRO wurden u.a. folgende Projekte installiert: Jobteam (Gangway e.V.); Big Steps (Jugendwohnen im Kiez e.V.); Berufsorientierung im Bereich Informatik (pro futura e.V.) und Sozialspektrum e.V. . Nun droht durch das Auslaufen des Programms der unaufhaltsame Wegfall dieser Angebote, ohne daß über eine alternative, adäquate und finanzielle Ausstattung nachgedacht wurde.

Alle Projekte tragen gegenwärtig dazu bei, den unterschiedlichsten Zielgruppen im Rahmen der Jugendberufshilfe paßgenaue Angebote zu unterbreiten. Die Projekte sind im Rahmen des JUSOPRO erprobt und evaluiert wurden und haben sich zu einem essentiellen Bestandteil der Jugendberufshilfe im Bezirk etabliert. Sie sind das Ergebnis der Bedarfslagen junger Menschen im Einzugsbereich.

Der Wegfall führt darüber hinaus dazu, daß qualifiziertes Personal, Know How bei den Akteuren und Ressourcen, die im Bereich der privaten Wirtschaft erschlossen wurden, ersatzlos entfallen bzw. verloren gehen. Mit den o.g. Projekten konnten erstmalig auch Zielgruppen in erheblichem Umfang erreicht werden, die zuvor keinen Zugang zu den bestehenden Systemen der Jugendberufshilfe gefunden haben.

Diese jungen Menschen, für die durch die o.g. Projekte Perspektiven für das Berufsleben entwickelt wurden, kann das Auslaufen der Projekte, insbesondere der Verlust vertrauter Partner und Ansprechpartner, den Rückfall in die Arbeitslosigkeit mit Sozialhilfe ohne berufliche Perspektive bedeuten.