Klimaschutz und Klimaneutralität in Pankow aktiv fördern – Bau einer »Grünen Turnhalle« für die Bornholmer Grundschule

29. Tagung der BVV

Drs. VIII-1053

Gemeinsamer Antrag der Linksfraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Bürger*innen


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, den Projektvorschlag »Grüne Turnhalle Pankow« des Vorstands der KGA Bornholm II und Fördermöglichkeiten für das Projekt zu prüfen und es ggf. als wegweisendes »Leuchtturmprojekt« für andere Zweckbauten umzusetzen.

Begründung:

In Zusammenhang mit den viel diskutierten Klimaschutzmaßnahmen im Bezirk Pankow muss auch der geplante Bau einer neuen Turnhalle für die Bornholmer Grundschule an der Esplanade den aktuellen Erfordernissen, die in erster Linie eine Reduzierung des CO2Ausstoßes in Berlin zum Ziel haben, entsprechend angepasst werden. Bekanntermaßen ist das innerstädtische Grün eine bedeutende CO2-Senke, die dazu beiträgt, den Treibhauseffekt zu mindern und die globale Erwärmung zu stoppen. Auf dem Gelände unserer Kleingartenanlage soll in absehbarer Zeit für die benachbarte Bornholmer Grundschule eine neue Turnhalle errichtet werden. Etwa 12 Parzellen und damit ca. 3000 m² fruchtbarer Boden, der seit mehr als 120 Jahren kultiviert wurde, werden dafür unwiederbringlich versiegelt.

Kinder müssen sich bewegen, Sport und Spiel sind für ihre gesunde Entwicklung unabdingbar. Aber Kinder brauchen auch eine gesunde und lebenswerte Umwelt – ganz besonders in einer dicht bebauten Großstadt wie Berlin.

Gemeinsam mit Architekten und Stadtplanern unter unseren Gärtnern haben wir ein Konzept erarbeitet, das den durch einen Neubau zu erwartenden Verlust in der Leistung der Grünfläche als CO2-Senke kompensieren könnte. Dabei geht es um einen neuen Typ Turnhalle (den Entwurf von Landschaftsarchitekt Axel Klapka finden Sie im Anhang), für den wir Fördermöglichkeiten angefragt haben.

Auf dem Dach der Turnhalle soll eine von Gärtnern zu nutzende Anbaufläche entstehen, die begrünten Wände können einerseits als Feinstaubfilter, andererseits als »essbare Stadt« mit entsprechenden Rankgewächsen wie Stangenbohnen, Bauernkiwi oder  Kapuzinerkresse gestaltet werden. Die »Ersatzfläche« auf dem Dach kann die zu versiegelnde Fläche standortnah zumindest teilweise kompensieren. In einem gärtnerischen Modellprojekt könnten Gemeinschaftsgärtner, Kleingärtner und Waldgärtner erstmals gemeinsam die neu entstehende Anbaufläche nutzen und die Anlage Bornholm II, eine der innovativsten Kleingartenanlagen bundesweit, würde einen weiteren wichtigen Schritt auf dem von uns bereits eingeschlagenen Weg in Richtung Kleingartenpark unternehmen.

Die Anbaufläche auf dem Dach der Turnhalle kann darüber hinaus als Versuchsfeld für neue wasserwirtschaftliche und energetische Ansätze dienen und wichtige Impulse für Nachhaltigkeit und ökologische Modernisierung setzen. Die geplante Turnhalle kann damit berlinweit und über Berlin hinaus als »Leuchtturmprojekt« eine Vorbildwirkung für ähnliche Zweckbauten entfalten.

Fördermöglichkeiten:

Nach unseren Recherchen bieten sich für den Neubau folgende Förderungen an, die vom Grundeigentümer bzw. Verfügungsberechtigten der geplanten Turnhalle zu prüfen sind: Für innovative Vorhaben mit Alleinstellungsmerkmal und Vorbildwirkung sind im Rahmen der »Green Roof Lab«-Förderung Begrünungsvorhaben auf Dächern von Neubauten förderfähig. Hierzu wird eine Kontaktaufnahme mit dem Ansprechpartner bei der IBB Business Team GmbH empfohlen. Durch Rücksprache mit dem Programmträger B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH kann weiterhin geprüft werden, ob eine Förderung über »BENE« (Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung ) oder »BEK« (Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm) möglich ist.