Temporäre Unterrichtsräume bei Schulsanierungen als »Fliegende Klassenzimmer« in Holzbauweise errichten

25. Tagung der BVV

Drs. VIII-0926

Gemeinsamer Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Linksfraktion


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, temporäre Unterrichtsräume und Ausweichgebäude für Schulsanierungen in Form sogenannter „Fliegender Klassenzimmer” aus Holz zu bauen. Der Bezirk Tempelhof Schöneberg hat in einem Pilotprojekt bereits beispielhaft solche temporären Unterrichtsräume in Holzbauweise entwickelt und realisiert. Können aus Sicht des Bezirksamtes temporäre Klassenräume und -gebäude nicht in genannter Holzbauweise errichtet werden, ist dies dem Ausschuss für Schule, Sport und Gesundheit im Einzelfall darzustellen und zu begründen.

Begründung:

Fliegende Kassenzimmer in Holzbauweise haben viele Vorteile gegenüber konventionellen Metallcontainern. Durch ihre Holzbauweise tragen sie zu einem guten Raumklima bei, haben eine günstige CO2-Bilanz und eine hohe energetische Qualität. Die modularen und mobilen Holzbauten können bis zu 5mal an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Mit fliegenden Klassenzimmern lässt sich auf intelligente Art schnell und variabel auf zusätzlichen Raumbedarf reagieren. Anstehende Sanierungen oder wachsenden Schüler*innenzahlen kann schnell und kostengünstig begegnet werden. In Tempelhof Schöneberg wird bereits an zwei Standorten in „Fliegenden Klassenzimmern“ unterrichtet. (Grundschule auf dem Tempelhofer Feld und Paul-Klee-Grundschule). Die industrielle Fertigung der Holzmodule nimmt nur vier Monate in Anspruch und der Aufbau der Gebäudeteile vor Ort ist in wenigen Tagen abgeschlossen. Die Gesamtkosten betragen pro Gebäude nicht mehr als 2,2 Millionen Euro. Das nachhaltige Gebäudekonzept und die architektonische Qualität der Fliegenden Klassenzimmer stellen eine ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu Stahlcontainern dar. Fliegende Klassenzimmer haben das Potential den Bedarf an Schulplätzen kurzfristig abzudecken, und erfüllen zugleich hohe pädagogische Anforderungen an ein modernes Schulgebäude. Thorsten Metter von der Senatsbildungsverwaltunrg sagt dazu: „Wir wünschen uns, dass das Projekt als Best-Practice-Modell von anderen Bezirken übernommen wird.“ Anders als die Senatsverwaltung für Finanzen hat der Bezirk Tempelhof-Schöneberg errechnet, dass der Modulbau in Holzbauweise bei seiner langen Nutzungsdauer kostengünstiger ist als ein gemieteter Stahl-Container.

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