Würdigung der Widerstandsgruppe Marianne und Herbert Baum im neuen Wohngebiet "Blankenburger Süden"

Drs. IX-0234

Gemeinsamer Antrag der Linksfraktion und der Fraktion der FDP


Anlässlich des 80. Jahrestages des Brandanschlags auf die  Ausstellung der Reichs-propagandaleitung der NSDAP "Das Sowjetparadies" wird das Bezirksamt ersucht, die Straßen im neuen Wohngebiet "Blankenburger Süden" nach Mitgliedern der "Gruppe Marianne und Herbert Baum" zu benennen, die für ihren Widerstand verfolgt und ermordet wurden.

Begründung:

Am 18. Mai 1942 unternahm die jüdische antifaschistische Widerstandsgruppe Herbert Baum auf die Ausstellung des Reichspropagandaleitung der NSDAP  "Das Sowjetparadies" am Berliner Lustgarten einen Brandanschlag. Diese letzte bedeutende jüdische Widerstandsaktion in Deutschland vor 80 Jahren geschah zu Beginn der Deportationen in die Vernichtungslager. Innerhalb kurzer Zeit wurden viele Angehörige der Gruppe durch die Polizei und Gestapo verhaftet, vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. In dieser Gruppe von über 100 aktiven jüdischen Antifaschist*innen fanden sich Ehepaare wie Sala und Martin Kochmann, Marianne und Herbert Baum und Frauen wie Hildegard Jadamowitz, Lotte Rotholz, Alice Hirsch und Hildegard Löwy.

An die Gruppe erinnern in Berlin ein Gedenkstein am Lustgarten und eine Gedenktafel neben dem Ehrengrab auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Die Straße zum Haupteingang ist nach Herbert Baum benannt.  Es gibt in Berlin die Tradition, Viertel nach Personengruppen zu benennen. Im Ortsteil Buch wurden Ärzte gewählt, in Weißensee Lokalpolitiker des 19. Jahrhunderts. Damit steht dieser Vorschlag in einer Reihe mit ähnlichen Projekten in unmittelbarer Umgebung.