Linksfraktion Pankow kritisiert Einstellung des Schwimmbusses und fordert Aufklärung des Entscheidungsprozesses

Ab dem kommenden Schuljahr wird das Bezirksamt Pankow den Schwimmbus für den verpflichtenden Schwimmunterricht der Drittklässler*innen einstellen. Während der zuständige Stadtrat Jörn Pasternack (CDU) die Maßnahme mit der Förderung von Selbstständigkeit, Klimaschutz und einer Entlastung des Straßenverkehrs begründet, nennt er in einem Atemzug auch die angespannte Haushaltslage des Bezirks als ausschlaggebenden Faktor. 

Viele Eltern zeigen sich besorgt über die Entscheidung, die vielerorts auf Unverständnis stößt. Auch die sportpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Jaana Stiller, kritisiert die pädagogischen sowie klima- und verkehrspolitischen Rechtfertigungen Pasternacks als durchsichtigen Vorwand, um Geld zu sparen auf dem Rücken der Schulkinder.

"Die Gefahr ist groß, dass viele Kinder in Pankow durch die Entscheidung des Bezirksamts das Schwimmen nicht ausreichend erlernen",

erklärt Dr. Stiller.

"Diese Sparmaßnahmen werden zu Ausfällen im Schwimmunterricht führen. Schulleitungen geraten in die schwierige Lage, sich für oder gegen den Schwimmunterricht zu entscheiden – insbesondere angesichts des ohnehin schon akuten Fachlehrermangels. Zusätzliche begleitende Lehrkräfte oder anderes pädagogisches Personal sind kaum verfügbar." 

Zudem bezweifelt die Linksfraktion Pankow, dass es bei der Streichung von Schulbussen bleiben wird. Die Anmietung von Fahrzeugen ist im Bezirkshaushalt einer der klassischen Ausgabentitel, für die die Bezirksbürgermeisterin von Beginn an Kürzungsabsichten formuliert hat. Dr. Stiller hat daher noch vor der nächsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport am 4. Juni 2025 eine Kleine Anfrage eingereicht, um eine transparente Darlegung der möglichen Ersparnisse durch die Einstellung des Schwimmbusses einzufordern. Darüber hinaus soll der Stadtrat darlegen, welche anderen Einsparpotentiale er in seinem Geschäftsbereich identifiziert hat.