Mauerpark endlich fertig stellen. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Nach drei Jahren öffentlicher Debatte hat der Baustadtrat von Mitte

Nach drei Jahren öffentlicher Debatte hat der Baustadtrat von Mitte, Ephraim Gothe endlich seine Pläne einer teilweisen Bebauung der für den Mauerpark geplanten Flächen aufgegeben. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung: Keine Bebauung von Mauerparkflächen!

Die neuen Gothe-Pläne (Nr. XVI) weisen aber immer noch erhebliche Probleme und Defizite auf, die es bei der dringend gebotenen Konkretisierung der Planungen zu bearbeiten gilt.

Für die LINKE gelten dabei die folgenden Essentials:

  1. Der südliche Teil der Mauerparkfläche an der Bernauer Straße ist unter Einbeziehung der
    Bestandsnutzung als Mischfläche Grün/Kleingewerbe (parkverträglich und -ergänzend: Flohmarkt, Gastronomie u.ä.) zu entwickeln.
  2. Bei der Bebauung der Vivico-Restfläche zwischen Mauerpark und Wohnbebauung an der Wolliner Straße sind Art und Maß der Nutzung planungsrechtlich so festzusetzen, dass Nutzungskonflikte mit der Mauerparknutzung einerseits und der Wohn- und Schulnutzung der westlich angrenzenden Bestandsbebauung ausgeschlossen werden. Die neuen Gebäude sollen zwischen dem Mauerpark und dem angrenzenden Wohnviertel verbindend und nicht trennend wirken. Baumasse, Bauhöhe und Bebauungsdichte sind an dieser städtebaulichen Funktion und nicht nach den Verwertungsinteressen der Vivico auszurichten.
    Eine Handelsnutzung muss kleinteilig sein. Großflächiger Einzelhandel und Pkw-Stellplatz-Anlagen sind auszuschließen.
  3. Eine direkte, gradlinige Wegverbindung für Fußgänger und Radfahrer ist von der Brunnenstraße (U-Bahnhof Voltastraße) über die Lortzing- zur Gaudystraße (Max-Schmeling-Halle) zu schaffen.
  4. Kein Abriss oder Teilabriss des Gleimtunnels. Das Baudenkmal ist zu sanieren und eine natürliche Belichtung wieder herzustellen.
  5. Für die nördlich des Gleimtunnels gelegene Vivico-Fläche ist die im FNP ausgewiesene Zielstellung einer Grünnutzung die optimale, städtebaulich vernünftige Lösung.
  6. Die LINKE hält eine Änderung der Planungsziele des Landes Berlin auf dieser Fläche, hin zu einer Wohnnutzung, nicht für ausgeschlossen, wenn dies einer Gesamtlösung dient. Die LINKE, erwartet aber, dass Art und Maß der Nutzung in einem öffentlichen transparenten Planungsprozess erarbeitet werden. Deren Präjudizierung in einem Deal mit dem Grundstückseigentümer ist ausgeschlossen. Baurecht darf nicht käuflich sein.
  7. Bei der Entwicklung einer Wohn- oder Mischnutzung auf dieser nordwestlichen Fläche sind folgende Bedingungen zu gewährleisten:
    • Hinreichender Abstand zur Nutzung im Mauerpark (Kinderbauernhof, Spielplatz und Kletterfelsen) einerseits und der Wohnbebauung an der Graunstraße andererseits. Das Maß der Nutzung und die Gebäudehöhen sind nicht einfach aus angrenzender Bebauung herzuleiten, sondern im Planverfahren den funktionalen Erfordernissen gemäß zu bestimmen.
    • Sicherung einer Grünverbindung zum Humboldthain.
    • Erschließung von der Schwedter Straße nur für Fuß- und Radverkehr.

 
Dr. Thomas Flierl

MdA, Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher

Dr. Michail Nelken
Bezirksstadtrat für Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung Pankow

Sven Diedrich
Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der BVV Mitte von Berlin

Thomas Goetzke
Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der BVV Pankow von Berlin