Software-Umstellung: Verantwortungslose Untätigkeit

Das skandalöse Nicht-Handeln des Senates gefährdet die Handlungsfähigkeit der Berliner Verwaltung. Dabei war absehbar, dass die speziellen, teilweise bereits seit vielen Jahren im Einsatz befindlichen Fachsoftlösungen nicht mit den neuen Windows-Versionen laufen werden

Während der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Immobilien und Personal der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow informierten Mitarbeiter des Bezirksamts über den Stand der Betriebssystem- bzw. Softwareumstellung in der Bezirksverwaltung. Sie zeichneten ein desaströses Bild:

Es war absehbar, dass die speziellen, teilweise bereits seit vielen Jahren im Einsatz befindlichen Fachsoftlösungen nicht mit den neuen Windows-Versionen laufen werden. So sind also bis heute so wichtige Fachsoftware wie die der Jugend-, Sozial- oder Bürgerämter nicht vollständig einsatzbereit. Dadurch entstehen nicht nur finanzielle Risiken für die Bezirksverwaltungen sondern auch ständige Einschränkungen für die Angebote und Leistungen für die Bürger. Der Senat beschloss zwar die Aufgabenstellung, lässt die Bezirksämter aber mit der Abwicklung allein. Seit Monaten kommt die Senatsverwaltung der bei ihr liegenden Pflicht zur Koordinierung nicht nach. So bemühen sich die Bezirksverwaltungen verzweifelt darum, wenigstens alte Systeme weiter laufen zu lassen. Der Senat muss endlich seine Verantwortung wahrnehmen und diese Aufgabe im Interesse der Berlinerinnen und Berliner lösen.