Schule
Pankow ist ein stetig wachsender Bezirk und Heimat zahlreicher Familien. Bei uns leben – im Berliner Vergleich – die meisten Kinder und Jugendlichen. Der Ausbau der Schulen im Bezirk sowie die Sanierung des Schulbestands sind wichtige Themen der Bezirkspolitik. Bei der Schaffung neuer Schulplätze setzen wir auf die Gründung von Gemeinschaftsschulen mit Ganztagsangeboten. Aktuelle Themen sind vor allem die fehlenden Schulplätze im laufenden Schuljahr.
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Verschlechterungen der Lehr- und Lernbedingungen durch neue Zumessungsrichtlinien verhindern!
Drs. IX-1274
Das Bezirksamt wird ersucht, sich gegenüber dem Senat dafür einzusetzen, dass die Zumessungsrichtlinien 2025-2027 für die Berliner Schulen so verändert werden, dass sich keine Nachteile für Schulen im Vergleich zur bisherigen Ausstattung mit Personal der verschiedenen Professionen ergeben. Dabei sollen die Beschäftigtenvertretungen, Gewerkschaften und Inklusionsverbände einbezogen werden.
Einreichende: BV Susanne Kühne,BV Maria Bigos, BV Maximilian Schirmer
Begründung:
Nach dem aktuellen Entwurf für die Zumessung von Lehrkräften wird die Bildungsungerechtigkeit verschärft. Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit erhöhtem Förderbedarf werden benachteiligt, während grundständige Gymnasien mehr Ressourcen erhalten sollen als bisher.
Außerdem soll bei der Umwandlung von Lehrkräftestellen in andere Professionen gekürzt werden. Bisher konnte eine volle Lehrkräftestelle in 1,4 Erzieher*innenstellen umgewandelt werden, in Zukunft sollen nur noch 1 zu 1 Umwandlungen möglich sein.
Besonders die Grundschulen werden davon betroffen sein, bleibt es bei den jetzigen Plänen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Bisher waren sowohl der Anteil von Schüler*innen aus ärmeren Haushalten an einer Schule als auch der tatsächliche Anteil an Schüler*innen mit den Förderbedarfen Lernen, Sprache oder emotional-soziale Entwicklung für die Stundenzumessung wichtig. In Zukunft soll eine Schule mit wenigen Kindern mit erhöhtem Förderbedarf die gleiche Anzahl an zusätzlichen Förderstunden bekommen wie eine Schule mit vielen Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Das verschärft die Bildungsungleichheit, benachteiligt Schüler*innen mit Förderbedarf und aus armen Familien und ist eine klare Abkehr vom Weg zur inklusiven Schule. Die Umwandlung von 3 % der Lehrkräftestellen in andere Berufsgruppen bedeutet, dass den Schulen zukünftig nur noch maximal 97 % der eigentlich benötigten Lehrkräfte zur Verfügung gestellt werden.
Diese Verschlechterungen können auch nicht durch Hilfemaßnahmen im Kinder- und Jugendbereich aufgefangen werden, da auch hier Mittelkürzungen vor allem für Freie Träger in Größenordnungen vorgesehen sind.
